Das Buch vom Himmel

Auf der to do Liste für meinen Berlin Besuch stand natürlich das neu eröffnete Humboldt Forum, in dem eineige Museen untergebracht sind. Unter anderem auch das Museum für asiatische Kunst.

Dort gibt es auch einen Raum für Kalligraphie, und ich habe ich mich ganz besonders gefreut, einen Teil des ‚Book of the Sky‘ von Xu Bing zu finden. Ich bewundere diese Idee sehr und es ist doch etwas besonderes, wenn man das Werk dann mal ‘in echt’ sehen kann.

Für dieses Buch hat der Künstler in jahrelanger mühsamer Arbeit etwa 4000 Schriftzeichen entworfen, die zwar aussehen wie chinesische Schriftzeichen und wohl auch den gleichen Regeln folgen - aber völlig frei erfunden sind und auch keine Bedeutung haben.
Diese Schriftzeichen hat er auch alle selbst aus Birnenholz geschnitten/geschnitzt - das alleine schon eine beeindruckende Leistung.

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Polymergravure in Kooperation mit Ute Kreuzer

Viele Hürden gab es zu überwinden - meist völlig unerwartete.
Hatte ich den einen Aspekt an dieser Art der Druckplattenerstellung endlich verstanden und gemeistert, ging meist irgendwas kaputt und ich musste wieder von vorne anfangen. Alles, was bis dahin galt, war mit einem Schlag überholt, alle Graukeile und Testplatten unbrauchbar und ich wieder keine Schritt näher an dem eigentlichen Ziel: Drucken.

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Durch Raum und Zeit

Bild von Ute Reckhorn

Bild von Ute Reckhorn

In diesen außergewöhnlichen Zeiten kommt es mir zu Gute, dass ich gerne mit mir allein bin und es für mich kaum etwas Verlockenderes gibt, als die Aussicht auf ein paar freie Tage, die ich völlig unverplant vor mich hin wurschteln kann.

Die Aufforderung bzw. zur Zeit auch die Anweisung nicht aus dem Haus zu gehen, wenn ich nicht wirklich muss, sorgt bei mir eher für Entlastung denn in ‚normalen‘ Zeiten ist es manchmal ein wenig anstrengend, wenn ich mein ‚Gerne-zu-Hause-bleiben‘ verteidigen muss - waaas? Bei diesem Wetter sitzt Du im Haus? Vier Tage frei und Du bist nur zu Hause und nix geplant?

Zudem habe ich auch das Glück, dass ich – abwechselnd mit den Kollegen – zum Arbeiten ins Büro kann/muss und daher nicht nur Home-Office machen kann/muss. Natürlich drückt die Situation auch auf meine Stimmung und wenn ich mir klarmache, was für Verheerungen dieser Lockdown - oder dieses Virus - mit sich bringt, geht es mir nahe und bedrückt mich. Aber ich glaube auch, dass es Menschen gibt, für die diese soziale Isolation - oder zumindest mit der Verringerung von Aussenkontakten (denn eine wirkliche Isolation ist ganz sicher eine komplett andere Nummer) - schwieriger auszuhalten ist, als für mich. Ganz eng auf meine (auch nur ganz persönliche) Situation bezogen empfinde ich die Verlangsamung und die Verlässlichkeit eines größeren unverplanten Zeitkontingentes sogar positiv., denn ich habe auf einmal viel mehr Zeit und Raum für meine Projekte.

An Kontakten mangelt es mir zum Einen nicht, weil ich nicht alleine lebe (auch da wäre meine Geschichte sicher ein wenig anders) und zum Anderen weil alle meine Freunde und Freundinnen mittlerweile technisch komplett aufgerüstet sind, so dass es auch weiterhin Kaffee- und Quatsch-Treffen gibt. Wer hätte das noch vor ein paar Monaten gedacht??

Es findet sich nun sogar auch Zeit für Treffen mit  Menschen in grosser und größerer Entfernung – zum Beispiel mit Ute aus Californien.
Ute habe ich über den Lensbaby-Blog-Circle kennengelernt und wir haben uns 2018 in Bonn getroffen, als sie auf ‚Heimaturlaub‘ war.

Dank Facetime konnten wir uns jetzt also sehr unkompliziert verabreden. In diesem Sinne ist es natürlich sehr hilfreich, dass wir beide durch die verschiedenen Schutz- Maßnahmen meist zu Hause anzutreffen sind – durch den großen Zeitunterschied von 9 Stunden ist das sonst oft so gut wie unmöglich, die Tagespläne aneinander anzugleichen.

Unter den jetzigen Voraussetzungen ist das gerade kein wirkliches Problem und daher hat unsere Verabredung auch auf Anhieb geklappt – bei Ute gabs Morgenkaffee und bei mir einen Spät-Nachmittags-Kaffee. 

Um fotografisch am Ball und in Bewegung zu bleiben hat Ute mehrere Projekte gestartet, eines ist das ‚Front Steps Project‘ bei dem sie Familien aus sicherer Entfernung vor ihrern Wohnungen (mehrheitlich wohl Häusern 😇) fotografiert , das andere sind ‚Facetime-Photoshoots’ Hier bietet Ute während der Ausgangsbeschränkungen Portrait-Sessions über Facetime an. Auf ihrer Homepage könnt Ihr mehr über diese Projekte erfahren und vielleicht sogar einen eigenen Facetime-Photoshoot vereinbaren .

Lag natürlich so ein bisschen auf den Hand, dass wir das auch versuchen mussten – ich stelle mich ja ziemlich an, wenn ich vor die Kamera muss und mag das ehrlicherweise überhaupt nicht, konnte da aber nicht widerstehen, da mich das schon fasziniert, dass jemand auf der anderen Seite der Welt ein Foto von mir machen kann. (Ich verstehe alle meine Freundinnen gut, die sich bei unseren Portraitsitzungen schwer tun und unwohl fühlen – mir geht es ja ganz genauso ihr Lieben!)

Also Herz in die Hand genommen und losgelegt.  

Es war wirklich super witzig – es gab viel zu lachen und wir sind von einer Idee in die andere hineingesprungen – es gab keine wirklichen Vorgaben oder Ziele und wir haben einfach mal probiert, was meine Werkstatt an Accessoires so hergibt (viel sag ich Euch!)

Ein bisschen problematisch war die Lichtsituation – ich hatte kein Tageslicht mehr – in meiner Werkstatt gibt es davon eh nicht so richtig viel – da ich viel bei Rotlicht arbeite, macht das ja auch meist Sinn – in diesem Fall hat uns das ein bisschen eingeschränkt.

Aber eben nur ein bisschen. 

Dem Spaß und den Ideen hat es keinen Abbruch getan 😊.

Bilder von Ute Reckhorn

Bilder von Ute Reckhorn

MEINE STADT - I

In meinem ‘Fotoschrank’ liegt schon seit einer ganzen Weile eine Linse herum die so ein bisschen in Ungnade gefallen ist. Dabei hat es eigentlich gar nichts mit der Linse an sich zu tun …

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Spielereien mit Gelliplates

Anfang des Jahres habe ich super viel Zeit und Energien in die Tests mit neuen Platten für die Polymergravueren gesteckt. Da der Vertrieb für meine ursprünglichen Platten in England sitzt und durch den Brexit doch unklar ist, um wie vieles teuerer vielleicht Zölle und Versandkosten werden könnten, war ich froh, bei meinem Workshop im Kalamazoo Institute of Arts einen neuen Plattentyp kennenzulernen - den es auch in Europa gibt und NICHT in England: … Volltreffer!

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... ruhig ist es

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… geworden hier auf meinem Blog. Einen rechten Grund dafür gibt es eher nicht, es sind wohl viele kleinere Ereignisse, die mich so ein bisschen ferngehalten haben, unerwartete Krankheiten in der Familie, ebenso unerwartete Urlaube ;-), Einladungen zur GIZ ins Auswahlkomitee der neuen USA-Reisenden für das Austauschprogramm … viel los, viel gesehen, viel organisiert und nicht so richtig Zeit zum Texten und Bilder bearbeiten - aber mir ist auch sonst ein wenig nach Rückzug,  vielleicht trifft es ‘stimmungsmäßiges Luftholen’ ganz gut.

Nach den 3 1/2 Monaten in Chicago ist wahrscheinlich auch eine Phase der Besinnung, der Verarbeitung nötig - zu der es bisher nicht so richtig kam, weil es doch ziemlich schnell in hohem Tempo weiterging. 

Und irgendwie kam auch Anfang des Jahres so ein Gefühl von Gehetztwerden auf, ich hatte den Eindruck, dass es auf allen Kanälen in erster Linie Posts mit dieser neuen Kamera, dieses neue Objektiv, neue Presets ... neu, neu, neu, kaufen, kaufen, kaufen, nicht verpassen … usw. gab, der drohende Brexit betrifft mich mit den Polymerplatten (die sind jetzt schon teuer - wie ist das dann mit Zöllen?) der Versuch, auf einen EU-Lieferanten auszuweichen war bis jetzt ein ziemlicher Fehlschlag - die Platten verhalten sich leider komplett anders als meine ‘bisherigen’ - also auch hier viel Neues - Letztes - Anderes.

Zur Zeit bleibt es also auch hier ein wenig ruhiger, ich glaube, ich muss erstmal wieder meine vielen Aussenantennen einfahren und Input, Verarbeitung und Output ausbalancieren ;-) .